Vor dem «Emilia Pérez»-Drama drehte sich der Oscar-Buzz um die Verwendung von künstlicher Intelligenz. Denn bei den nominierten Filmen «Emilia Pérez» und The Brutalist kam jeweils KI zum Einsatz.
In beiden Fällen wurde KI zur Verbesserung der Stimme der Schauspielenden verwendet. Und in beiden Fällen geschah dies mit der Zustimmung der beteiligten Personen. Doch die Verwendung von KI bleibt in der Filmbranche weiterhin verpönt. Die weitverbreitete Auffassung ist, dass KI eine Bedrohung für Arbeitsplätze und die künstlerische Integrität darstellt.
Doch langsam könnten sich die Dinge ändern und sich der Einsatz von KI in der Unterhaltungsbranche zu etwas Positivem ändern, schreibt The Hollywood Reporter (THR).
«Bei vielen Filmemachern und Künstlern herrscht derzeit eine unglaubliche Begeisterung darüber, was diese neuen Werkzeuge, wenn sie richtig eingesetzt werden, bewirken können. Aber die Leute haben Angst, darüber zu sprechen», erklärt Scott Mann gegenüber THR. Mann ist Mitgründer von Flawless – ein Unternehmen, das sich auf fremdsprachige Synchronisationen spezialisiert hat.
Flawless arbeitete mit dem deutschen Regisseur Tom Tykwer an «Das Licht», dem Eröffnungsfilm der 75. Berlinale. Mit ihrer «immersiven Synchronisation-Technologie» haben sie eine englischsprachige Version des Films produziert.
Das Berlinale-Publikum wird «die deutsche Originalfassung sehen, so wie es beabsichtigt ist», erklärt Mann. Hingegen werden die nordamerikanischen Gäste des Festivals die Möglichkeit haben, eine mit KI synchronisierte Version zu schauen.
Traditionell wird der Dialog bei der Übersetzung so geändert, damit er mit den Lippenbewegungen des Originals übereinstimmt. Mit der KI-Technologie von Flawless muss der Dialog nicht mehr abgeändert werden, denn diese passt die Lippenbewegungen der Originalschauspieler an die andere Sprache an. Die Synchronisation wird weiterhin von echten Menschen aufgenommen.
Das Ziel von Flawless sei es, mit ihrer Technologie das weltweite Publikum für internationale Filme anzukurbeln. Geplante Veröffentlichungen sind der schwedische Sci-Fi-Thriller «UFO Sweden», der französische Komödienthriller «Vincent doit mourir» und der koreanische Action-Hit «Smugglers».
Transparenz ist bei der Einsetzung dieser Tools essenziell. «KI sollte auf Zustimmung beruhen, urheberrechtlich geschützt sein und den Künstler in den Mittelpunkt stellen, damit die Kreativen mehr tun, Risiken eingehen und die Originalität zurückbringen können. Es ist Zeit für eine nuancierte Diskussion und nicht nur dafür, KI zum Bösewicht zu erklären», so Mann.
Trotzdem bleibt bei vielen Kreativschaffenden die Sorge, dass die massenhafte Einführung von KI zum Verlust von Arbeitsplätzen und zu mehr generischen Inhalten führen wird.
Auch Promis wie Robert Downey Jr., Hank Azaria und Glenn Close haben schon Alarm geschlagen. So befürchtet etwa Azaria: «Ich denke, dass künstliche Intelligenz schon bald in der Lage sein wird, die Klänge der mehr als 100 Stimmen nachzubilden, die ich im Laufe von fast vier Jahrzehnten für die ‹Simpsons› geschaffen habe.»
Mir hängt der KI Dreck bereits jetzt komplett zum Hals heraus. Die kleinen Imperfektionen welche das menschliche Tun hervorbringt sind es doch welche das Leben lebenswert machen...